Freitag, 31. Juli 2009
Die ersten Tage
Wie ihr bestimmt wisst, bin ich gut in Israel angekommen und befinde mich gerade beim Einführungsseminar im Paulushaus.
Das Seminar ging diesen Dienstaga los und geht noch bis Sonntag. Die letzten Tage vor dem Seminar habe ich in der Ilan-WG in Jerusalem Gilo (total im Süden) gewohnt. Dort wurde ich zusammen mit ein paar anderen Volos herzlich aufgenommen. Die WG besteht mittlerweile nur noch aus Anna Sophie und Maria, sowie Tim, der allerdings noch viel arbeiten muss, im Gegensatz zu den Mädels. Letztere haben uns auch in den letzten Tagen auch schon ein bisschen die Stadt gezeigt. So waren wir am Sonntag auf dem Jerusalemer Shuk (einem Basar im jüdischen Viertel). Das war wirklich eine Erfahrung wert. So viel Geschrei und Durcheinander ist wirklich in Deutschland unvorstellbar. Außerdem wir Hygiene in Israel wohl eher klein geschrieben. Mann muss nur mal einen Blick in die Backstube oder den Fischstand werfen. Davon darf man sich allerdings nicht abschrecken lassen.
Außerdem waren wir noch zusammen in einem amerikanisch, charismatischen Gottesdienst in der „King of Kings – Gemeinde“, der mir allerdings weniger gefallen hat. Wer die Gründe im Detail wissen will, oder sich für das Gemeindeleben in Jerusalem interessiert, kann mich gerne mal anschreiben. Es ist wirklich sehr interessant und vollkommen anders, als man es sich vorstellt.
Mittlerweile haben die meisten hier schon eine israelische SIM-Karte für das Handy, was echt sinnvoll ist, denn in Jerusalem kann man echt schneller verloren gehen, als man denkt.
Am Montag sind wir mit einigen anderen Volontären aus Jerusalem mit dem Bus nach Tel Aviv an den Strang gefahren. Das war echt sehr schön, wobei man in den Bussen gemerkt hat, dass die Israelis irgendwie nicht verantwortlich im Klimaanlagen umgehen können. Während man draußen schwitzt wie ein Bescheuerter und die Sonne mit einer Gewalt scheint, dass man sich jede Stunde neu eincremen muss, braucht man im Bus, schon wieder einen Pullover… Traurig aber wahr.
Unsere Zeit am Strand und in Tel Aviv war echt sehr schön. Am Strand gibt es kostenlos schattige Plätze und auch das Wasser ist akzeptabel, obwohl es in der Nähe des Strandes sehr vermüllt ist. Für die Wassertemperatur von gefühlten 30 Grad können allerdings die Touris nichts, aber trotzdem ist man ein bisschen enttäuscht, wenn man sich vom Wasser Abkühlung bzw. eine Erfrischung erhoffte.
Demnächst melde ich mich nochmal vom Einführungsseminar bei euch und hoffe, dass es in Deutschland nicht ganz so warm ist, wie bei mir.
Die Reise
Hallo liebe Leute!
An dieser Stelle möchte ich euch berichten, wie meine Reise nach Israel und die ersten Tage im Heiligen Land verliefen.
Am Samstag, den 25.07., begann ich meine große Reise. Kurz vor zwei ging mein Zug nach Berlin, von wo aus dann mein Flieger startete. Mit mir an Bord des ICEs waren Simi und Judith. Für alle, die es noch nicht wissen, Simi ist ein sehr guter Freund meinerseits, mit dem ich nun seit fast 8 Jahren befreundet bin und der als Ersatzdienstleistender mit nach Israel geht. Judith ist eine Volontärin aus Annaberg im Erzgebirge, die zufällig auch unseren Zug nahm. In Berlin angekommen, musste das bei mir 23 Kilo schwere Gepäck mit einigen Umwegen zum Eincheckschalter gehieft und geschleift werden, wodurch ich nassgeschwitzt war, als ich endlich ankam. Dort wartete schon Jan Schröder auf uns, der am Morgen aus Hessen gekommen war. Zusammen mit ihm und David – Jan van den Berg, der auch noch nach Berlin kam, checkten wir unser Gepäck ein. Jan hatte Übergepäck beantragt und konnte so 30 Kilo mitnehmen. Alle anderen hatten Mühe die 20 Kilo-Grenze nicht zu überschreiten und waren dementsprechend gespannt auf das Einchecken und die Reaktion des Schaltermitarbeiters. Einige der Mitreisenden waren vor mir dran und waren entweder ganz knapp unter der 20 Kilo-Grenze oder ein paar Gramm drüber. Ich dagegen hatte große Sorgen die Grenze nicht allzusehr zu überschreiten. Als ich meinen Koffer auf die Waage hiefte, erschien auf dem Display 22,7 Kilo. Der Mitarbeiter am Schalter blickte auf die Waage, dann auf mich, weiß mich darauf hin, dass hier bei TuiFly sehr streng kontrolliert würde und gab mir meine Boardingcard…
Nachdem wir den Sicherheitscheck unseres Körpers und den unseres Handgepäcks überlebt hatten, durften wir auch schon relativ bald in den Flieger. Dazu mussten wir allerdings in einen Buss steigen, der uns dann zum Flieger brachte. Während dieser 2 Minütigen Fahrt, lernten wir Johnny kennen, der am Goetheinstitut in Leipzig für ein paar Wochen ein Stipendium hatte und nun auf dem Weg nach Hause war. Glücklicherweise saßen auch noch einige von uns neben Johnny, wodurch wir nun alle hier, seine Kontaktdaten haben und uns schon auf ein paar Ausflüge mit ihm freuen.
Der Flug war insgesamt sehr ruhig und schön, zumal wir sogar warmes Abendessen kostenlos serviert bekamen.
Als wir Nachts um halb Eins in Israel landeten, waren es in Tel Aviv 28 °C. Wir hatten zwar gewusst, dass es in Israel warm wird, aber Nachts hatten wir nicht mit 28 °C gerechnet, zumal die meisten von uns entweder dicke Schuhe oder zwei Hosen anhatten – jeweils um Gewicht im Koffer zu sparen.
Als wir durch die Passkontrolle durch waren und auf unsere Koffer warteten, mussten wir feststellen, dass wohl ein Israeli ausversehen einen gleich aussehenden Koffer, allerdings mit Jans Inhalt, mitgenommen hat. Wir meldeten es sofort bei „Lost and Found“ und rückblickend kann man sagen, dass der Service echt gut ist. Nach einem Tag hatte Jan seinen kompletten Koffer wieder und er musste sich auch nicht dafür aus dem Haus bewegen.
Nach dieser Schrecksekunde wollten wir eigentlich in aller Ruhe uns ein Scherut-Taxi nehmen und nach Jerusalem Gilo fahren, wo wir nämlich die ersten Tage in der Ilan-WG übernachteten. Das Scherut-Taxi zu bekommen war kein Problem (hier sei mir ein kleine Anmerkung gestattet: Scheruts sind die Sammeltaxis im Hebräischen. Die öffentliche Toilette heißt im Übrigen „Scherutim“, was also recht leicht zu verwechseln ist. Und für alle die, die noch ein Beispiel für die immer fortschreitende Globalisierung brauchen: Auch in Israel sagt man im Bezug auf die Toiletten „Pipi“ und „Kacki“, die im Übrigen wie „Bibi und Tina“ beste Freunde sind – vor allem in dunklen Ecken des arabischen Viertels…) aber sie zum losfahren zu bewegen dagegen schon. Die Taxifahrer warten nämlich immer so lange, bis das komplette Auto voll ist, was den Nachteil hat, dass wenn gerade kein Flugzeug ankommt bzw. keiner nach Jerusalem will, man schon mal – wie in unserem Fall – zwei Stunden warten kann, bis man losfährt.
In Gilo endlich angekommen, wurden wir herzlich begrüßt und unterhielten uns noch lange mit den noch da seienden Volos. Das war wirklich sehr schön.
Erst früh am Morgen, schliefen wir dann endlich ein…
Donnerstag, 23. Juli 2009
Nachträglich zum Jugendmedientag
Hebräischkurs in Hannover
Letzte Woche fand im Stefansstift in Hannover der Intensivkurs Hebräisch statt. Von dieser Woche möchte ich euch noch berichten.
Durch die Geburtstagsfeier meiner Mutter konnte ich erst Sonntagmorgen anreisen. Die anderen Volontäre und Ersatzdienstleistenden waren schon Samstagabend angereist und hatten dann am Abend schon gleich angefangen. Ich hatte ziemlich große Sorgen, ob ich durch meine spätere Anreise überhaupt noch mitkommen würde. Zurückblickend kann man sagen, dass "im Unterricht mitkommen" wohl der richtige Ausdruck für die gesamte Woche war. Von richtig lernen oder mitarbeiten im wörtlichen Sinne konnte bei mir keine Rede sein. Das ist aber nicht tragisch, denn den Anderen ging es nicht anders... Der Unterricht war ziemlich flott und straff gehalten. Das hieß für uns, wir mussten gleichzeitig zuhören und zweisprachig schreiben. Das ist vor Allem deswegen nicht ganz einfach, weil Hebräisch ja ein vollkommen anderes Alphabet hat und es auch noch einen Unterschied zwischen Druck- und Schreibschrift gibt.
So war ich in meiner ersten Unterrichtsstunde komplett überfordert, aber ich gewöhnte mich schnell daran und konnte dann Sonntagabend schon wie alle anderen verzweifelt fragen und raten - denn von "lesen" kann im Hebräischen keine Rede sein (Mann muss dazu wissen, dass in dieser Sprache kaum Vokale geschrieben werden. Mann muss sich sozusagen den Klang zwischen den Konsonanten denken bzw. erraten. Wenn man das nicht tut, könnte Hebräisch auch wie Polnisch, Kroatisch oder Tschechisch klingen...)
Die Gemeinschaft unter uns Volontären und Zivis war super. Es ist schon faszinierend, wie eine Gruppe, die ein Ziel und ähnliche ethische Vorstellungen hat, harmonieren kann. So haben wir uns Abends nach dem Abendessen getroffen und zusammen etwas gemacht. So haben wir Lobpreise gemacht, Basket - und Volleyball gespielt, sind spazieren gegangen, waren nachts baden an einem See oder haben einfach zusammen Karten gespielt.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Zeit in Hannover wirklich sehr schön und auch lehrreich war.
Es war eine super Einstimmung auf unsere gemeinsame Zeit in Israel und dafür bin ich sehr dankbar. Wollen wir hoffen, dass unsere tolle Gemeinschaft auch in Israel anhält und wir uns auch in schwierigen Zeiten beistehen können.
In der Hoffnung euch einen kleinen Eindruck gegeben zu haben,
Euer Johannes
Mittwoch, 22. Juli 2009
Herzlich Willkommen auf meinem Blog
Hier ist mein neuer Internetblog für meinen Israelaufenthalt. Auf diese Weise werde ich versuchen euch immer auf den neusten Stand aus Israel zu bringen.
Liebe Grüße,
Euer Johannes